Die UN-Resolution 1325 ist ein Meilenstein im Kampf gegen sexualisierte Kriegsgewalt. Als erstes internationales Abkommen weist sie auf die Erfahrungen von Frauen in bewaffneten Konflikten hin und macht auf die wichtige Rolle von Frauen in Friedensprozessen aufmerksam: Frauen sollen „gleichberechtigt und im vollen Umfang teilhaben“. Doch 20 Jahre später sitzen immer noch nur 8% Frauen an Verhandlungstischen. Was ist (nicht) passiert?
Sexualisierte Kriegsgewalt gegen Frauen und Mädchen wird in bewaffneten Konflikten als strategische Waffe eingesetzt. Zugleich stützen Frauen die Gesellschaft und setzen sich aktiv für Frieden und Wiederaufbau ein. Zwei Tatsachen, die mit der Resolution zwar auf dem Papier international anerkannt wurden, in Wirklichkeit aber Tag für Tag übergangen werden.
Wer Geschlechterungerechtigkeit langfristig bekämpfen will, darf Frauen nicht auf die Rolle schutzbedürftiger Opfer reduzieren. In der Schutz- und Präventionsarbeit müssen Frauen mitentscheiden: als Betroffene, Überlebende, Akteurin und Expertin. Nur dadurch sind strukturelle Veränderungen möglich.
Die UN1325 definiert vier Ziele: Schutz vor Gewalt, Strafverfolgung der Täter, Konflikt- und Gewaltprävention und politische Partizipation in Entscheidungsprozessen. Partizipation ist der Schlüssel für die Umsetzung der Resolution – doch Beteiligung darf kein Feigenblatt sein. Frauen müssen die Macht erlangen zu gestalten, zu verändern und zu entscheiden!
Was fehlt? Ein fünftes P wie ... Power!